Ein kurzer Rückblick auf 2023
Liebe Spenderinnen und Spender, liebe Mitstreiter und Mitstreiterinnen,
wenn bei uns dieser Tage eine Hilfsgüter-Anfrage unserer ukrainischen Partner eintrifft, weiß jeder sofort, was zu tun ist. Der Bedarf wird zunächst genau abgestimmt. Die nun schon zu Spezialisten gewordenen Vereinsmitglieder recherchieren und beschaffen die notwendigen Güter und übergeben diese in die professionell aufgebaute Logistikkette. Die Organisation funktioniert und die Abläufe sind eingespielt. Was als Ad-hoc-Nothilfe begann, hat sich mittlerweile dauerhaft etabliert – leider.
Wenn wir auf das Jahr 2023 zurückblicken, erinnern wir uns an die systematische Zerstörung der ukrainischen Energie-Infrastruktur und die Versuche, die Ukraine zu destabilisieren und die Moral der Menschen zu brechen. An erster Stelle der Bedarfsliste stand deshalb zum letzten Jahreswechsel die Lieferung von Generatoren. Dank vieler großzügiger Spenden konnten wir zwei große Generatoren mit jeweils 7,5 kW und mehrere Powerstations (große Powerbank mit 230 V) liefern. Der Krieg hielt das ganze Jahr mit hoher Intensität an, der Kampf um Bachmut wurde als Abnutzungskrieg geführt und viele Hoffnungen lagen in der ukrainischen Gegenoffensive im Sommer, die viele Opfer forderte. Es gab einen stetigen Bedarf an medizinischen Hilfsgütern wie Tourniquets, Spezial-Wundverbänden, Rettungs-Tragen für Verletze, fronttaugliche Notfallhilfe-Kits, etc.. Oft bekamen wir Rückmeldung per Foto und Dankesnachricht von den medizinischen Einheiten im Kampfgebiet, die diese Güter erhielten.
Auch kostenintensivere Einzelposten konnten wir Dank Ihrer Spenden realisieren: Hervorheben möchten wir hier beispielhaft ein Langzeitblutdruckmessgerät, einen Defibrillator und ein dermatologisches Laser-System zur Behandlung von Wunden und Narben nach OPs, das an die chirurgische Freiwilligen-Klinik nahe Iwano-Frankiwsk ging. Mitte November konnten wir 60 selbstwärmende Decken zur Versorgung von Verwundeten liefern.
Wir sind sehr froh, dass wir unseren Unterstützerkreis in 2023 erweitern konnten. Insgesamt unterstützen den Verein nun 25 Personen mit einer monatlichen Spende. Diese regelmäßigen Spenden sind für uns sehr wichtig, da wir so besser planen und regelmäßige Hilfslieferungen vorbereiten können. Nicht zuletzt stärkt eine nicht nachlassende Unterstützung die Moral und den Mut der Ukrainer und Ukrainerinnen.
Dank der Hilfe unserer Spenderinnen und Spender konnten wir dieses Jahr ca. 45.700€ an Spenden sammeln. Dieses Ergebnis erreichten wir insbesondere auch dank großzügiger Einzelspenden. An dieser Stelle sage ich Ihnen allen ein herzliches DANKESCHÖN, – dies auch im Namen des gesamten Teams des Direkthilfe Ukraine e.V..
Aktuell schauen wir sorgenvoll auf das Jahr 2024. Die bröckelnde und zögerliche Unterstützung der Ukraine durch die bisherigen Unterstützer-Staaten macht nicht wirklich Mut. Für uns ist trotzdem klar: Wir werden nicht nachlassen. Wir werden weiter versuchen, die medizinischen Einrichtungen und operativen Einheiten gezielt mit genau den Hilfsgütern zu versorgen, die am dringendsten benötigt werden.
Felix Herrmann
März 2024
Zwanzigste Lieferung - 04.11.2023
Szenen und Abläufe gleichen sich. Der übliche Transport-Service – wieder wird gleichzeitig ein Rettungswagen in die Ukraine überführt. Unsere Lieferung besteht aus drei Paketen mit insgesamt 60 Aktiv-Wärmedecken – diese für den Einsatz an der Front vorgesehen, um Unterkühlung von Verletzten zu verhindern.
Neunzehnte Lieferung - 13.10.2023
Wieder nutzten wir den für uns kostenfreien ‚Transport-Service‘ von Katja und Nikolai.
Dieses Mal kamen die beiden mit einem Rettungswagen. Dieser war durch Spenden von einer anderen deutschen Hilfsorganisation finanziert und wurde dann von Katja und Nikolai an eine ukrainische Hilfsorganisation in Lwiw übergeben.
Unsere Hilfslieferung bestand dieses Mal wieder aus sogenannten Tac-Med-Produkten, die bei Erste-Hilfe-Massnahmen benötigt werden.
Achtzehnte Lieferung - 05.09.2023
Diese Lieferung wurde, organisiert von unseren Partnern in Iwano-Frankiwsk, direkt bei mir (Jörg) in Radebeul abgeholt. Auch dies wieder eine „Mitfahrgelegenheit“ für unsere Hilfsgüter im Rahmen eines „normalen“ Gütertransports, der Industriewaren in die Ukraine brachte. Inhalt der Lieferung waren die Hilfsgüter der Projekte 84 .. 87.
Aus Ermangelung von Bildern zeige ich heute mal zwei Packlisten (je für ein Paket) aus den Zollpapieren.
Siebzehnte Lieferung - 18.08.2023
Die 17.Lieferung bestand aus nur einem Posten: 55 Stück Tourniquets (Projekt 83). Diese wurden direkt nach Kiew zu unserer dortigen Partnern geschickt. Sie werden dringend im Kampfgebiet zur Notfall-Erstversorgung gebraucht. Wir nutzten dieses Mal wieder eine „Mitfahrgelegenheit“. Die Übergabe erfolgte in Ottendorf-Okrilla an eine ukrainische Spedition, die Industriegüter nach Kiew transportierte.
Sechzehnte Lieferung - 20.06.2023
Katja und Nikolai, mit einem Transporter der Firma ‚21dx‘ unterwegs, waren wieder unsere ‚Spediteure‘ nach Lwiw. In Lwiw fand wieder die Übergabe an unsere Partner aus Iwano-Frankiwsk statt.
Die wertvollste Fracht bei dieser Hilfslieferung war, , neben dem elektronischen Stethoskop, ein 1-Kanal Lasersystem für die chirurgische Freiwilligen-Klinik nahe Iwano-Frankiwsk (siehe auch Text 12.Lieferung).
Mit diesem Laser werden Wund- und Narbenbehandlungen zur schnelleren Heilung nach OP durchgeführt.

Fünfzehnte Lieferung - 11.04.2023 und 13.04.2023
Diese Hilfslieferung wurde aus organisatorischen Gründen geteilt. Der Defibrillator und 100 Tourniquets wurden nach Warschau geschickt und dort von Igor (unser Partner in Iwano-Frankiwsk) abgeholt.
Der zweite Teil der Lieferung (Spritzen, Kanülen, Langzeit- Blutdruckmesser, Brandwunden-Gel-Sets) wurde einem LKW-Transport mitgegeben, der, von unserem ukainischen Partner organisiert, auch andere Güter in Dresden abholte.
Vierzehnte Lieferung - 20.01.2023
Abgeholt wurde unsere Hilfsfracht wieder von Katja und Nikolai, die mit einem Transporter der Firma ‚21dx‘ auch wieder nach Lwiw unterwegs sind. Von Lwiw werden unsere Güter von unseren Partnern aus Iwano-Frankiwsk abgeholt.
Da sich die Prozeduren eingespielt haben, gibt es nun keine weiteren Details, die beschreibenswert sind. Daher folgend nur eine Liste der dieses Mal gelieferten Hilfsgüter.
№ | Товар/ Goods | Кількість, шт/ Quantity, pc |
1 | Long term Blood Pressure Monitor // Автоматичний тонометр | 1 |
2 | Raw Paraffin 52/ 54C // Парафін | 25 kg |
3 | Feeding tube – Flocare Puresoft CH 6, 40cm // Назогастральный зонд Flocare Puresoft CH 6, 40cm | 100 |
4 | Feeding tube – Flocare Puresoft CH 6, 60cm // Назогастральный зонд Flocare Puresoft CH 6, 60cm | 100 |
5 | Feeding tube – ProNeo CH 6, 50cm // Назогастральный зонд ProNeo CH 6, 50cm | 100 |
6 | Feeding tube – ProNeo CH 6, 40cm // Назогастральный зонд ProNeo CH 6, 40cm | 100 |
7 | Feeding tube – ProNeo CH 8, 50cm // Назогастральный зонд ProNeo CH 8, 50cm | 100 |
8 | LNCS Neo-3 / SpO2-Sensor 90cm / 20pc.// Датчик пульсоксиметричний LNCS Neo-3 | 15 |
9 | Rescue blanket // Термоковдра рятувальна | 100 |
10 | Assortment of Medical masks, different bandages, tablets and surgical supplies // Медичні маски, перев’язка, медикаменти | xxx |
13. Lieferung - 10.01.2023
Die Prozesse bei uns haben sich eingespielt. Fünf Pakete waren es dieses Mal. Diese habe ich, zusammen mit einer zweisprachigen Lieferliste (EN, UA) einem LKW eines ukrainischen Spediteurs mitgegeben, der sowieso mit Waren unserer Firma gen Kiew unterwegs war.
Folgendes war in den Paketen:
– Zwei PowerStations, die frontnah genutzt werden, um
elektronische Geräte, wie Handys, Funkgeräte und andere
Elektronik wieder aufladen zu können
– Taschenlampen und Reflexionsbänder
– Softshelljacken
– Dekompressionsnadeln zur Behandlung Brustkorb/ Lunge
– Tourniquets / Aderpresse/ Venenstauer/ Abbindesysteme
– Viscostat (Blutstiller)
– Rettungstrage, Artzkittel
Zum Neuen Jahr 2023: Gedanken und Rückblicke
Ende Februar des vergangenen Jahres wurden wir mit Situationen konfrontiert, über die wir uns vorher noch nie Gedanken gemacht hatten. Unsere langjährigen ukrainischen Geschäftspartner (und Freunde) befanden sich plötzlich im Krieg und baten uns um Hilfe. Sechs Tage nach Kriegsbeginn (Mittwoch) erhielt ich von Nina unvermittelt per Whatsapp die Anfrage: ‚Kannst Du bitte Folgendes besorgen? – kugelsichere Westen, Blutabbindesysteme (Tourniquets), Funkgeräte – wir bezahlenen das auch.‘
Danach ging alles sehr schnell. Wir (Kollegen, Familienmitglieder, ich) fanden uns sehr schnell, um die nötigen Aktionen zu starten. Eine Sammel-E-Mail an die Kollegen mit der Bitte um Unterstützung/ Spenden ging Mittwochabend noch raus.
Am Donnerstag wurde ein Spendenkonto eingerichtet. Parallel dazu liefen viele Recherchen, wo was zu bekommen ist. Bestellungen wurden ausgelöst. Inzwischen hatten wir von unseren ukrainischen Partnern konkrete Listen von Hilfsgütern, die am dringendsten gebraucht wurden. Pakete mit Waren trafen ab Freitag an meiner Wohnadresse ein. Einiges konnten wir direkt in der Region Dresden beschaffen. Bis Sonntagmittag waren immer noch Hilfsgüter im Zulauf. Danach wurde alles verpackt, Zolllisten erstellt, ins Ukrainische übersetzt und gegen 15 Uhr startete ich, die erste Hilfslieferung im Wert von mehreren Tausend Euro nach Polen zu bringen – dort Übergabe an einen Vertrauten unserer ukrainischen Partner.
Die darauffolgenden Wochen waren für uns extrem intensiv. Eile war geboten, weil befürchtet wurde, dass Russlands Invasion in der Ukraine mit schnellen Geländegewinnen verbunden sein könnten. Unsere Aktivitäten unterbrachen wir je nur für Essen und Schlaf.
***
Heute, im Januar 2023, sind wir immer noch aktiv. Seit Mai 2022 laufen unsere Aktivitäten unter dem Namen unseres als gemeinnützig anerkannten, eingetragenen Vereins (Direkthilfe-Ukraine-e.V.). Gründe für die Vereinsgründung sind Reputation (offizieller Status und Anerkennung) und die Möglichkeit, Spendenquittungen auszustellen.
Unsere Arbeit ist direkt von der Verfügbarkeit von Spendengeldern und Sachspenden abhängig. Bisher haben wir es immer noch einigermaßen hinbekommen, Spenden einzusammeln. Dies wir immer schwieriger, da die Sensibilität für dieses Thema immer mehr schwindet. Da wir dies alles auch nur neben Job, Familie, etc. im ‚vierten Beschäftigungsverhältnis‘ am Leben erhalten, sind uns für das Einwerben von Spenden zeitlich einfach Grenzen gesetzt.
An dieser Stelle sage ich im Namen unseres Vereins allen, die nicht einfach weggesehen, sondern uns im letzten Jahr unterstützt haben, ein herzliches Dankeschön. Nur durch Ihre Hilfe, waren wir in der Lage, punktgenau denen zu helfen, die dringend in ihren Notsituationen vor Ort in der Ukraine Hilfe benötigten.
Mit Ihnen zusammen haben wir es geschafft, Geldspenden in Höhe von rund 74.000 Euro in Hilfgüter zu verwandeln und diese in die Ukraine zu schicken. Und auch mit Ihnen zusammen waren wir in der Lage, Sachspenden in Höhe von ca. 18.000 Euro zu versenden.
Dies ist ein tolles Ergebnis, über das wir uns sehr freuen – vor allem im Hinblick darauf, dass dies alles nur von zwei Handvoll aktiven Mitstreitern gestemmt wird.
In unserem Handeln haben wir versucht, Ihnen durch unsere Blogbeiträge etwas Rechenschaft darüber abzulegen, was aus Ihren Spenden geworden ist. Zum Teil konnten wir dies konkret durch Fotos belegen.
Auch wenn diese Dokumentationen nur rudimentär sind, möchte ich Ihnen an dieser Stelle nochmals versichern, dass jeder eingenommene Spenden-Cent auch wirklich zur Beschaffung von Hilfsgütern verwendet wurde. Administrative Kosten tragen wir nach wie vor selbst durch private Zuwendungen.
Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung.
Und wir wünschen Ihnen, sowie dem tapferen, um seine Existenz kämpfenden ukrainischen Volk, ein gesundes neues Jahr, verbunden mit der Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges.
Jörg Tretner – im Namen aller Vereinsmitglieder und weiterer aktiver Unterstützer.
Radebeul, Ende Januar 2023
Zwölfte Lieferung - 02.12.2022
Aufgrund der massiven Zerstörung der Infrastruktur durch Putins Truppen, spitzt sich die Lage der Energieversorgung immer weiter zu. Verstärkt werden nun Notstromgeneratoren von unseren ukrainischen Partnern nachgefragt. Das größere Gerät in unserer heutigen Lieferung (12:10 Uhr) geht an eine chirurgische Klinik bei Iwano-Frankiwsk, in der Kriegsverletzte von Freiwilligen (Ärzte, Schwestern, techn.Personal) behandelt werden. Der von uns gelieferte Generator stellt nun sicher, dass vor allem während OPs nicht plötzlich die elektrische OP-Infrastruktur versagt.
Der zweite Notstromgenerator geht an das regionale Kinderkrankenhaus Iwano-Frankiwsk.
Abgeholt wurde unsere Hilfsfracht von Katja (Medinzinstudentin) und Nikolai (Idustriedesigner), die mit einem Transporter der Firma ‚21dx‘ nun (12:10 Uhr) gerade nach Lwiw abgefahren sind. (‚21dx‘ stellt schon seit Kriegsbeginn Transporter zum kostenfreien Hilfsgütertransport zur Verfügung, – übernimmt auch die Kosten für Unterkünfte und Verpflegung der Transporterbesatzung).
Der dritte Posten unserer heutigen Lieferung sind 15 Rettungsbergetücher für den Einsatz an der Front.
Zehnte Lieferung - 17.11.2022
Dieses Mal verschickten wir Chest seals (Notfallpflaster bei Lungendurchschüssen), Kompressen, Aderpessen-Abbindesysteme, OP-Kittel und einen größeren Posten Brandwunden-Gel-Verbands-Sets nach Iwano-Frankiwsk. Weiterhin ein medizinisches Kontrastmittel, das für eine OP dringend angefragt wurde, damit diese OP in Kiew durchgeführt werden kann.
Weiterhin dringend nachgefragt war Röntgen-Schutz-Kleidung für das Main Military Hospital in Kiew. Diese Schutzkleidung wird während OPs benutzt, bei denen mithilfe Röntgentechnik nach Splittern im Körper gesucht wird.
Die Röntgen-Schutz-Kleidung konnte von einem Krankenhaus in Deutschland als Sachspende beschafft werden. Sie war dort nicht mehr in Gebrauch aber voll funktionstüchtig. An dieser Stelle vielen Dank an den Chefarzt der betreffenden Abteilung.
Neunte Lieferung - 23.09.2022
Die 9. Hilfslieferung bestand aus nur einem Artikel. Bei diesem Artikel handelt es sich um ein Ultraschall-Diagnosegerät, das wir als Privatspende von einem Arzt aus Hessen erhielten. An dieser Stelle nochmals vielen Dank.
Folgend eine E-Mail vom 17.10.2022 von H.Neumann, die Näheres erklärt:
Hallo alle miteinander;
heute Abend hat uns Roman folgendes vorerst telefonisch bzgl. des Verbleibs des medizinischen Ultraschallgerätes übermittelt:
„Das medizinische Ultraschallgerät ist in einem Krankenhaus unmittelbar hinter der Frontlinie in der Stadt „Slawjansk“, s.u. (zwischen den in den Nachrichten durch verschiedene Kampfhandlungen bekannt gewordenen Orten „Lyman“ und „Kramatorsk“ im Osten der Ukraine) im Einsatz.
Dort leistet es unschätzbare Dienste bei der Erstdiagnose von Splitterverletzten.
Das medizinische Ultraschallgerät gewährleistet eine zuverlässige und damit lebenssichernde Nachfolgebehandlung der Verletzen, was ohne dieses Geräte nicht machbar gewesen wäre.“
Roman hat die Zusage, dass ein schriftliches Dankeschön an unseren Direkthilfe-Ukraine e.V. mit Foto bei Gelegenheit aus Slawjansk nachgereicht wird.
Roman hat sich selbst telefonisch bei all unseren Vereinsmitgliedern und Unterstützern bedankt.
Mit freundlichen Grüßen / Best regards / З найкращими побажаннями
Holger Neumann
Achte Lieferung - 24.08.2022
Hallo,
die 8. Hilfslieferung wurde auf dem Firmengelände der SICK Engineering in Ottendorf-Okrilla am 24.8.2022 übergeben. Wieder nutzten wir eine Mitfahrgelegenheit. Ein LKW, der Gaszähler nach Kiew abholte, wartete nur noch auf unsere Spendenfracht. Gerade mal zwei Stunden vorher hatte ich von der nun doch früheren Übergabe erfahren.
Von dieser Aktion gibt es kein Bildmaterial – anstatt dessen hänge ich heute ein paar Bilder von gelieferten Hilfsmaterialien an, die wir noch nicht gezeigt haben.
Siebente Lieferung - 18.08.2022
Hallo,
die 7. Lieferung ging am 18.August auf die Reise. Die Übergabe der Hilfsgüter erfolgte an der Autobahn-Raststätte am Dreieck Spreewald A13/A15. Anhand des Fotos vom Navi könnt Ihr auch die Uhrzeit der Übergabe erkennen ☺.
Ein ukrainischer LKW, im Auftrag unserer Partner in Iwano-Frankiwsk, kam von Dänemark
zur Weiterfahrt über Polen nach Iwano-Frankiwsk.
Die Bilder – nicht schön – nur authentisch. Leider habe ich kein ordentliches Bild von der ganzen Pakete-Fracht gemacht. So what! Es waren dieses Mal 13 Pakete.
Aussagekräftiger vielleicht die Teileliste von Paket Nr. 4 für die Zollabfertigung in English und Ukrainisch.
Fünfte und sechste Lieferung - 06.05.2022 / 16.06.2022
Hallo,
die beiden letzten Lieferungen waren nicht mehr so umfangreich wie die vorhergehenden. Das lag vornehmlich an den knappen Finanzen unsererseits.
Die fünfte Lieferung ging am 6.Mai von Radebeul direkt nach Kiew zu unserem Geschäftspartner Infra-Spektr. Die Anfragen von dort sind immer auch von den z.T. nahen Frontlinien geprägt. Neben Verbandsmaterialien und Medikamenten werden vor allem Chest-Seal-Patches (med. Klebepads zur Akutbehandlung bei Lungen-Durchschüssen) und Tourniquets (Blutgefäßabbinde-Sets zur Sofortbehandlung von Verletzungen vor allem an Armen und Beinen) angefragt. Gerade diese beiden Artikel zu beschaffen, ist nicht einfach – der europäische Markt ist fast leergefegt.
Die sechste Lieferung wurde am 16.Juni abgeholt. Auch dieses Mal konnten wir wieder Chest-Seal-Patches und Tourniquets versenden. Weiterhin beinhaltete diese Lieferung Beatmungs-Sets für Kleinstkinder (siehe Relation der Maskengröße zu meiner Hand im Bild), Blutdruckmesser, Katheter, geräusch-geminderte Spezial-Kopfhörer (für den Einsatz z.B. in Panzerfahrzeugen). Und, nicht zu vergessen, die vielen Spezial-Bandagen für Knie, Fußgelenk und Rücken. Diese hat Maya als umfangreiche Sachspende aus einem Sanitätshaus in Bad Krozingen beschafft. Großen Dank an Maya.
Die sechste Lieferung ging auch direkt nach Kiew. Der Transport wurde von Evgen (Mitarbeiter von Infra-Spektr) organisiert. Abholer war Roman, der mit einem schon vollgepackten Benz vorfuhr. Für die von uns gepackten zwei Kartons war kein Platz mehr. Seinen Vorschlag, die Kartons auszuräumen und die Hilfsgüter einzeln im Auto zu verteilen, wo eben grad noch Platz war, konnte ich im ersten Moment nicht ernst nehmen – unmöglich! Schließlich ist alles penibel in Lieferlisten für den Zoll paketweise erfasst. Da musste ich erstmal schnell Evgen in Kiew anrufen, Dann war die Zustimmung erteilt. Das Ergebnis seht Ihr in den Bildern.
Trotz angespannter Finanzlage waren wir dennoch in der Lage solch wichtige Dinge wie Gasmasken und passende Spezialfilter zu besorgen. Dies vor dem Hintergrund, dass chemische Kampfmittel, wie das Nervengas Sarin, eingesetzt werden könnten. Zwei weitere preisintensive Posten waren ein Notstromgenerator und Funkgeräte.
Vierte Lieferung - 30.04.2022
Hallo,
die vierte Lieferung war aus mehreren Gründen aus dem Rahmen fallend.
Erstens: Sandra Rieger (Assistenz Betriebsrat / Schwerbehindertenvertretung Betriebsrat SICK AG Waldkirch) ist es gelungen, aus dem Kreiskrankenhaus Emmendingen von Herrn Dr. Stefan Carl ein nicht mehr benötigtes Ultraschall-Diagnosegerät zu beschaffen. So etwas stand natürlich nicht auf der Liste der angefragten Hilfsgüter, hat jedoch große Freude bei unseren Partnern ausgelöst. Dieses Gerät wird nun Krankenhäusern in Iwano-Frankiwsk; Kharkiv und Kiew angeboten. Also – herzlichen Dank an das Kreiskrankenhaus Emmendingen und an Sandra. Und ein besonderes Dankeschön sage ich hiermit unseren SICK AG Kollegen des Teams „Packing Projects & Systems“ um Jens Sedler & Stefan Emler herum in Reute. Die kunstvolle Verpackung erinnert an die Christo-Verhüllung des Reichstages in Berlin. Das war echt gute Teamarbeit!!
Zweitens: Frau Dr. Katrin Weigel (Betriebsärztin in Waldkirch / SICK AG) hatte uns einen größeren Posten medizinischer Desinfektionsmittel angeboten, der aufgrund des nahenden Verfallsdatums hätte entsorgt werden müssen. Auf Anfrage in der Ukraine erhielten wir zur Antwort, dass großes Interesse und Nachfrage an/ nach diesen Dingen besteht. So stand dann bei mir eine Palette mit großem Karton mit der Aufschrift ‚400 kg‘ auf dem Hof. Der Inhalt: ca. 150 Einzelpakete mit Desinfektionslösungen. Auch an dieser Stelle nochmals: Danke an die Kollegen des Teams „Packing Projects & Systems“ in Reute. Und natürlich vielen Dank, Frau Dr. Weigel, dass sie in diesem Falle sofort an unsere Hilfsaktion gedacht haben.
Drittens: Der Transport der Hilfsgüter erfolgte dieses Mal durch eine deutsche Firma (21Dx.GmbH), die im Bereich Covid-Diagnostik tätig ist. Diese Firma hat eigens für Hilfslieferungen in die Ukraine drei Transporter angeschafft und bietet ihre Transportdienste unentgeltlich für ‚jeden‘ an, der wichtige Hilfsgüter in die Ukraine liefern möchte. 21Dx.GmbH stellt also Transporter incl. Fahrer und übernimmt alle für den Transport anfallenden Kosten – das ist einfach großartig! Herzlichen Dank an Euch/ Sie!
Anhand der Bilder ist die Tageszeit zu erahnen. Ankunft des Transporters war ca. 23:50 Uhr. Nach Beladen und noch einem kurzen Schwatz mit der ‚Besatzung‘ (zwei Medizinstudenten, Katja und Pavlo) bei Cola und Saft ging die Reise dann gegen 1 Uhr weiter auf der A4 durch Polen bis an die ukrainische Grenze.
Roman, Project-Manager von Gazoanalitychni Systemy Ltd. (Iwano-Frankiwsk), rief mich dann am Sonnabend-Nachmittag an und bestätigte die Ankunft der Hilfsgüter. Weiterhin bedankte er sich herzlichst für unsere Unterstützung – und diesen Dank soll ich unbedingt an alle weitergeben, die, in welcher Form auch immer, dazu beigetragen haben, dass wir in der Lage sind, diese Hilfe zu leisten.
Dieser Danksagung schließe ich mich im Namen unseres Teams an dieser Stelle nochmals ausdrücklich an: Also, vielen Dank allen Unterstützern innerhalb und außerhalb der SICK AG.
Dritte Lieferung - 31.03.2022
Hallo,
bevor Ihr diesen Text hier lest, ein Hinweis:
Bitte mal auf die ‚Partners Blog‘-Seite. Diese ist auch aktualisiert und zeigt, wie ‚unmittelbar‘ die Hilfsgüter, die wir zur Verfügung stellen, ganau dort ankommen, wo sie dringendst gebraucht werden.
Die dritte Lieferung erfolgte am 31.3.2022. Dieses Mal waren es so viele Pakete (vor allem Verbandsmaterial), dass unsere Partnerfirma den Transport komplett selbst organisiert und einen Transporter von Iwano-Frankiwsk zur Abholung geschickt hatte. Vadim kam am Mittwochabend gegen 20 Uhr an, blieb über Nacht und fuhr dann am Donnerstagmorgen, als endlich alle Lieferlisten komplett, ins Ukrainische übersetzt und die Pakete versandfertig waren, wieder nach Iwano-Frankiwsk.
Unsere Mittel sind nun aufgebraucht – mehr noch, wir liegen mit ca. 3500 € im Minus – haben weitere angefragte Hilfsgüter mit privaten Geldern beschafft (wie schon immer).
Doch der Krieg geht weiter, so auch die Anfragen nach Hilfsgütern – jetzt fast ausschließlich nach medizinischen Artikel.
Wir wollen natürlich weiterhin unterstützen. Als nächstes ist eine Spendenaktion außerhalb SICK geplant. Das heißt, wir schreiben alle Bekannten, Geschäftspartner und Freunde an. Diese bitten wir um Unterstützung und unser Anliegen auch weiter zu deren Freunden, Bekannten usw. zu verbreiten. Wie lange wir noch in der Lage sein werden, unsere Hilfsaktion mit weiteren Aktionen am Leben zu erhalten, können wir jetzt nicht abschätzen.
Parallel zu unseren Aktivitäten sind wir dabei, einen gemeinnützigen, eingetragenen Verein zu gründen‚ Direkthilfe Ukraine e.V.‘.
Vordergründige Ziele der Vereinsgründung sind, den künftigen Spendern eine Spendenquittung ausstellen zu können und unseren Aktivitäten einen offiziellen Charakter zu geben.
Zweite Lieferung - 13.03.2022
Dieses Mal waren waren wir mit dem Verpacken, Lieferlisten schreiben, Ausdrucken, Adressen aufkleben und Auto beladen ’schon‘ am Sonnabend fertig – exakt um Mitternacht. Auch Marina (unser ukr. Gast (mit zwei Kindern)) hat tatkräftig unterstützt. Danach haben wir ‘ne Flasche Grauburgunder gebeten, uns den Abend zu verschönern, und gequatscht bis um 2.
Diesmal bin ich gefragt worden, ob ich auch bis Wrocław fahren könnte? Ja, klar. Pavlo konnte diese Mal nicht bis zur Grenze kommen. Pavlo ist die von mir bisher als ‚Vertrauter‘ bezeichnete ‚ominöse‘ Person, die dann die Pakete bis zur poln./ukr. Grenze weiterbefördert. Pavlo ist nun nicht mehr die Person mit dem 007-Hauch, sondern ein mit seiner Familie nördlich von Wrocław wohnender Softwareentwickler, der in Iwano-Frankiwsk (UKR) aufgewachsen ist – hier also die Verbindung zu unserem Geschäftspartner Gazoanalitychni Systemy Ltd. – SICK, ansässig in gleicher Stadt.
Auf der Rücktour nach Hause haben wir noch Pavlos Schwägerin + 13-jährigen Sohn mit nach Dresden genommen. Im Hbf noch Fahrkarten besorgt und sie zum Zug gebracht.
Nun – es geht weiter. Montag morgen wurden die nächsten Pakete – jetzt nur noch medizinische Artikel angeliefert. Die ‚Wunschlisten‘ (genau spezifizierte med. Artikel) aus Iwano-Frankiwsk sind noch nicht ganz abgearbeitet.
Und nebenher: Heute Morgen der Versuch, unsere ukrainischen Gäste offiziell registrieren zu lassen ist fehlgeschlagen – erst beim Amt Termin machen, vorher Corona-Test usw., dann erst vorstellen. – Was Neues gelernt: Nicht nur die DB und die DVB befördern kostenlos, auch Telekom und Vodafone stellen ukr. Bürgern kostenlos Sim-Karten zur Verfügung.
Erste Lieferung - 06.03.2022
(Der folgende Text ist eine Teilkopie aus einer E-Mail an Kolleginnen und Kollegen vom 7.3.2022)
Hallo, guten Tag an ALLE,
die letzten Tage waren extrem intensiv. Wir haben richtig was erreicht. Vielen Dank an alle, die, in welcher Form auch immer, mit dazu beigetragen haben.
Viele Angebote in Form von Tatkraft konnten wir gar nicht annehmen – bitte nicht enttäuscht sein – es hätte oft mehr Abstimmungs-/ Zeitaufwand bedeutet.
Bei OBI haben wir Großeinkauf gemacht – Marktleiter angesprochen – 30 % Rabatt bekommen
Wir haben schon gestern von unseren ukrainischen Partnern dringendst angefragte Güter in beträchtlichem Wert ausgeliefert.
Ich mit Auto – kurz hinter poln. Grenze – Übergabe an poln. ‚Vertrauten‘, der die Waren an die Ostgrenze zur Ukraine befördert, dort wiederum an eine Spedition übergibt, die dann die Sachen über die Grenze zu unseren ukr. Partnern ausliefert. Das war eine erste Teillieferung – viele Sachen sind noch nicht geliefert. Ich hänge ein paar Fotos an.
Transparenz: Ich nenne jetzt bewusst keine Zahlen hier im großen Verteiler. Nur so viel: Anka Reichert ist unsere Schatzmeisterin und über alle Zahlen unterrichtet.
Medizin: Für die Beschaffung der med. Güter haben wir eine tolle Zusammenarbeit mit dem Betriebsärzteteam in Waki. Die von SICK bereitgestellten 10.000€ werden ausschließlich für Medikamente und med. Instrumente verwendet, die über das Betriebsärzteteam beschafft werden. Hut ab vor deren Engagement!!
Zum Schluss bin ich einfach mal frech, bitte diejenigen, die noch spenden möchten und es bisher nur vergessen haben, um ihre Spende. – Das Spendenkonto findet Ihr im Reiter ‚Donations / Spenden‘.
Leitet diese E-Mail auch gern weiter an Eure Kollegen, die nicht im Verteiler stehen.
Denkt einfach daran, wie gut es uns geht und an die Frauen mit Kindern, die sich von ihren Männern verabschieden müssen und nicht wissen, ob sie sich je wiedersehen werden.